Trainingslager Wolfstein

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Das Wochenende stand für viele von uns im Zeichen des sagenumwobenen Trainingslagers in der Jugendherberge Wolfstein. Anreisetag war der Freitag, der traditionell mit einem 60-minütigen lockeren Lauf auf noch flacher Strecke im Lautertal beginnt. Diesmal ging es in mehreren Gruppen ab dem Parkplatz am Ortseingang in Richtung Lauterecken. Zwei ziemlich schnelle Läufer haben sich schon zu Beginn vom Rest der Truppe verabschiedet. Eine Gruppe lief z. B. bis kurz hinter Oberweiler-Tiefenbach. Vom Parkplatz ging es dann per Auto – zum Glück, denn der Berg ist mörderisch steil - hinauf bis zur JH. Dort wurden die Zimmer belegt, einige Sachen ausgepackt, Deo benutzt und frische Klamotten angezogen, damit man beim anschließenden Pizza-Essen seinen Sitznachbarn nicht allzu sehr belästigen musste. Ein paar Unerschrockene sollen sogar geduscht haben. Ausgiebig wurde vom Salat- und Pizza-Büffet gekostet. Der anschließende Vortrag der Ernährungsberaterin von der AOK bezüglich gesunder und leistungsfördernder Ernährung ließ nur leise Zweifel aufkommen, ob vorher auch ja genügend Nahrung zugeführt wurde. Gleich nachdem sich die Dame verabschiedet hatte, wurden kreislaufanregende prickelnde isotonische Getränke gereicht und mit leistungsförderndem Knabberzeug die Kohlehydrat-und Glykogenspeicher aufgefüllt. Es wurde ein recht gemütlicher Abend. Das Bett rief dann so gegen 23:30 Uhr.

Am nächsten Morgen nach einem ausgiebigen und für jeden individuell sehr gesunden Frühstück fand der standardmäßige Fototermin statt. Eine nette Mitarbeiterin der JH hat schöne Fotos von der 1. FCK-Running-Abteilung gemacht.

Aufgrund des sehr kühlen und regnerischen Wetters und im Hinblick auf eventuelle Verletzungsgefahren wurde das berühmte Koordinationstraining unter der Leitung von Karen Müller in die Halle verlegt. Pünktlich um 9:30 Uhr haben wir mit den Warmlaufrunden begonnen. Danach kamen einige Laufübungen, die alle in Reih und Glied in Längsrichtung durch die Halle äußerst elegant absolviert haben, unter anderem Kniehebe-, Hopserläufe, Anfersen, Rückwärtslaufen usw.. Gleich im Anschluss folgten verschiedene Stationen in mehreren Kleingruppen wie z. B. Schlusssprünge über kleine Hürden, Fußkoordination in einer auf dem Boden liegenden Strickleiter, seitliche Knieheber über kleine Hürden, Seilspringen, rückwärts um Pylonenparcours laufen, mit einem Swing-Stick arbeiten und sich vom Laufpartner mit einem dicken Gummi-Band vom Laufen abhalten lassen. Das Ganze musste jeder Teilnehmer jeweils 2 Minuten lang durchhalten. Das ist gar nicht so einfach und fängt schon an, weh zu tun. Auch Sprung- und Hüpf-Koordination in liegenden Holzreifen durfte nicht fehlen. Am Ende der Einheit wurde noch ein Spiel gemacht, bei dem einige wohl die Lesebrille benötigt hätten. Man musste eine Strecke im Sprint zurücklegen bis zu einem Kasten, dort lag ein Zettel mit Ziffern wahllos in unterschiedlicher Größe, die man von 1 bis 36 folgend ankreuzen musste, jeweils immer ein Sprinter eine Zahl. Drei Gruppen wurden gebildet und das Spiel gestaltete sich recht kurzweilig. Dies war der erste Teil des Tagesprogramms. Erneut fuhren wir in die JH, um die bereits verschwitzte Kleidung zu wechseln, ein paar Vitamine und Mineralien zu uns zu nehmen in Form äußerst wohlschmeckender Bananen, Müsliriegel und Getränke. Das Wetter hatte sich mittlerweile stark gebessert und es schien sogar teilweise die Sonne. Daher fiel uns die nun folgende Trainingseinheit zunächst nicht schwer. Laufen auf den Königsberg. Einige von uns wussten, was kommen würde, andere hatten nicht die leiseste Ahnung. Hoch, höher, am höchsten. Voller Elan und Tatendrang erklärten wir uns bereit, uns dieser Herausforderung zu stellen. Den ersten Anstieg sind wir recht flüssig raufgekommen. Oben war die Gruppe bis auf ganz wenige Ausreißer geschlossen unterwegs. Ein größerer Rundkurs und eine lange Strecke bergab ließen Schlimmes erahnen. Und so kam es, dass wir einen 1,7km (amtlich vermessen) langen steilen nicht enden wollenden Wahnsinns-Berg erklimmen mussten, der uns bis dahin gänzlich unbekannt war. Nur 3 wahre Heldinnen und Helden kamen durch. Alle anderen mussten zum Nordic-Walking übergehen. Endlich auf einem flacheren Weg angekommen, machten wir uns auf den Rückweg, suchten kreuz und quer nach möglichst ebenen Pfaden, was uns nicht immer gelang. Ein miserabler Schnitt war die Folge dieses Abenteuers, zu wenige Kilometer in viel zu langer Zeit. Aber Hammer-Profil. Danach mussten wir alle duschen. Verwöhnt wurde man mit Kaffee und Kuchen in der warmen Frühjahrssonne draußen im Hof. Schön. Aber wir wollten ja noch etwas tun, also zurück in die Halle zum Aerobic. Das anschließende Gymnastik-Programm haben nicht alle mitgemacht und stattdessen lieber die geniale Massage von Physiotherapeut Stefan Rösler in Anspruch genommen. Eine wahre Wohltat, sehr zu empfehlen. Anschließend wurde ein wenig Dehnen und zum Schluss noch die Stabilisationsübungen mit einer gefüllten Bettflasche durchgeführt. Funktioniert so: auf einem Bein draufstellen und einen Gegenstand fangen, dabei nicht umfallen. Das ist gar nicht so einfach, wie es sich anhört. Probiert es doch mal aus. Nachdem sämtliche Muskeln, Bänder und Sehen trainiert und gedehnt waren, fuhren wir wieder zurück in die JH. Dort fand dann auch schon das nächste Rennen statt, diesmal war das Ziel die heiße Dusche und die Chance auf eine halbe Stunde Erholung. Um 19:00 Uhr trabten wir dann im schnellen Tempo in den Speisesaal um uns mit Salat und Pasta zu stärken. Glücklich und noch immer nicht müde trafen wir uns im Anschluss noch in einem Aufenthaltsraum zum Ausklang des Tages. Innerhalb von wenigen Minuten füllte sich der riesige Tisch mit all diesen nutzlosen Kohlenhydrat.- und fettreichen Köstlichkeiten. Leider mussten wir diese Leckereien dann auch noch mit Aperol, Sekt und Weizen runter spülen, da unsere Vorräte an isotonischen Getränken aufgebraucht waren. Doch auch diese Ernährungssünden konnten die gute Stimmung nicht trüben. Der krönende Höhepunkt des Abends war allerdings die Verleihung der goldenen, silbernen und bronzenen Medaille. Die Silbermedaille ging an Monika Guy, die an diesem Tag beim Nanstein-Berglauf in ihrer Altersklasse, den zweiten Platz belegte. Allerdings behaupten böse Zungen, dass Monika an diesem Tag als Einzige einen flachen Lauf bestritt.

Gold und Bronze ging an Viola und Christian. Die beiden haben es erst möglich gemacht, dass wir hier sein konnten und deshalb ihre Medaillen wirklich verdient. Mittlerweile wurden die Augenlider immer schwerer und noch vor Mitternacht, lagen alle in ihren Betten. Sonntag, 8:00Uhr und Sonnenschein.

Wir fuhren nochmals ins Tal um mit einem lockeren Abschlusslauf das Trainingslager zu beenden. Nach einer Stunde kamen wir am Parkplatz an und mussten feststellen, dass uns zwei Läuferinnen fehlten. Während Christian und Hannes noch topfit den fürchterlichen Berg hinauf zur JH rannten, machte sich eine orts-kundige Läuferin auf die Suche nach den Verschollenen und brachte sie wohlbehalten mit dem Auto zurück. Jetzt mussten wir nur noch die Betten abziehen, Zimmer räumen und konnten uns dann am Frühstücksbüfett stärken.

Zufrieden und bis dahin auch noch ganz ohne Muskelkater machten wir uns auf den Weg nach Hause zu unseren Liebsten. Einige fuhren noch in die Sauna nach Landstuhl zum Ausspannen.

Vielen Dank an Viola, Karen und Christian, ihr habt das wirklich toll gemacht.  (Patricia Koster-Crumb und Sabina Welle)

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